Januar 2025 - Neue Pflicht für Unternehmen: AI Act fordert KI-Kompetenz

Künstliche Intelligenz

Ab Februar 2025 gilt eine neue Herausforderung für Unternehmen: Laut Artikel 4 der KI-VO müssen sie sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz besitzen.

Was bedeutet ausreichende "KI-Kompetenz"?

Die Verordnung definiert "KI-Kompetenz" als das Wissen, die Fähigkeiten und das Verständnis, um KI-Systeme sachkundig zu nutzen und sich der Chancen und Risiken bewusst zu sein. Der genaue Umfang dieser Kompetenz variiert je nach Branche, Einsatzbereich des KI-Systems und den damit verbundenen Risiken. Auch die technischen Kenntnisse, Ausbildung und Erfahrung der Mitarbeitenden sowie der Kontext des KI-Einsatzes spielen dabei eine Rolle.

Was müssen Unternehmen tun?

Die KI-VO macht keine konkreten Vorgaben, wie regelmäßige Schulungen aussehen müssen. Daher sollten Unternehmen eigene Schulungskonzepte entwickeln, die auf den Ausbildungs- und Kenntnisstand der Mitarbeitenden angepasst sind und ein solides Verständnis für die Funktionsweise und den sicheren Umgang mit KI-Systemen gewährleisten.

Der Bitkom-Verband empfiehlt in diesem Zusammenhang folgende Schulungsschwerpunkte:

  • Technische Kenntnisse: Verständnis der Funktionsweise von KI-Algorithmen, Datenverarbeitung und Softwareentwicklung.
  • Regulatorische Kenntnisse: Kenntnis der gesetzlichen Anforderungen und ethischen Prinzipien bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen.
  • Anwendungsspezifische Kenntnisse: Verständnis der spezifischen Anforderungen und Risiken in den jeweiligen Anwendungsbereichen der KI.

Die Schulungsmaßnahmen sollten regelmäßig überprüft und an die Entwicklung der Technik und sich verändernde Prozesse im Unternehmen angepasst werden.

Welche Folgen hat eine Nichteinhaltung der Richtlinie?

Obwohl Artikel 4 der KI-VO keine direkten Bußgelder oder Strafen bei Nichteinhaltung vorsieht, kann das Versäumnis, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, als Verletzung der Sorgfaltspflicht des Arbeitgebers gewertet werden. Dies kann insbesondere dann relevant werden, wenn durch fehlerhafte Bedienung eines KI-Systems Schäden entstehen.

Es ist ratsam, die getroffenen Maßnahmen und das gewonnene Wissen festzuhalten - sowohl für die Schulung neuer Mitarbeitenden, als auch als rechtliche Absicherung. Eine nachvollziehbare Dokumentation schützt Unternehmen vor Haftungsrisiken.

Fazit

Die EU-KI-Verordnung stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, bietet jedoch auch die Chance, durch gezielte Schulungen und klare Richtlinien die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und Haftungsrisiken zu minimieren. Es ist essenziell, frühzeitig mit der Umsetzung der Anforderungen zu beginnen, um den Übergang reibungslos zu gestalten.

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